Umwandlung von Minijobs

Frauen in der Region SH-Unterelbe setzen sich für Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ein.

Minijobs können kurzfristig sehr attraktiv sein, z.B. für Nebenverdienste oder auch, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Selten erweisen sie sich jedoch als Brücke in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Und für die spätere Rente werden wenige oder sogar keine Ansprüche erworben.

Das Netzwerk „Frauen in der Region SH-Unterelbe“ macht regelmäßig auf die Risiken von Minijobs aufmerksam. Am 06.09.2019 besuchten die Netzwerkpartner*innen die Wanderausstellung der Bundesagentur für Arbeit, die die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Stefanie Lötzer nach Elmshorn geholt hatte.

Die Ausstellung bietet auf acht Roll-Ups interessante Informationen und Denkanstöße zu Minijobs und richtet sich sowohl an Beschäftigte „Machen Sie mehr aus Ihrem Minijob!“ wie auch an Betriebe „Machen Sie mehr aus Ihren Minijobbenden“. Sie zeigt, welche Vorteile eine Erweiterung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung für beide Seiten bringt und wie die Umwandlung eines Minijobs gelingt.

Die Netzwerkpartner*innen waren sich einig, wie wichtig Aufklärung zu diesem Thema ist, denn existenzsichernde Beschäftigung schafft finanzielle Unabhängigkeit schützt vor Altersarmut.

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Arbeitsmarktpolitik auf dem Genderprüfstand 2019

Landtagspolitikerin Ines Strehlau (Bündnis 90/die Grünen) stellte sich den Fragen der Frauen in der Region SH-Unterelbe zum Equal Pay Day

Für die Frauen der Region SH-Unterelbe ist es Tradition, sich regelmäßig zu aktuellen frauenrelevanten Themen mit Politiker*innen auszutauschen, die die Region Unterelbe im Landtag, bzw. Bundestag vertreten.

Am 18. November 2019 stellte sich im Kreishaus von Itzehoe Ines Strehlau, MdL, vom Bündnis 90/Die Grünen und stellvertretende Vorsitzende des Bildungsausschusses im Kieler Landtag, den Fragen der „Unterelbefrauen“. Im Zentrum der Diskussion stand der Equal Pay Day, der die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern anprangert, die  nach wie vor bei 21% liegt. Das Thema ist nicht neu, aber leider immer noch hochaktuell, denn Statistiken zeigen: Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern wird trotz aller Bemühungen nur sehr langsam kleiner. Wie können wir das ändern?

Die „Unterelbefrauen“ stellten die Ergebnisse ihrer Kartenaktion „Wir brauchen den Equal Pay Day, weil…“ vor, die zum letzten Equal Pay Day in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen durchgeführt wurde. Die Befragten waren gebeten worden, den o.a. Satz zu vervollständigen. Die geclusterten Ergebnisse ergaben der Gewichtung nach  die Forderung nach Gerechtigkeit (42%), Wertschätzung der Familienarbeit (20%) und Präsenz der Problematik im öffentlichen Bewusstsein (17%). 10% wiesen in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Berufswahl, 6% auf die Folgen tradierter, überholter Rollenbilder und 4% auf die Folgen der Gender Pay Gap für die Rente hin.

Als Bildungspolitikerin begegnet Ines Strehlau in ihrer alltäglichen Arbeit indirekt der ungerechten Bezahlung von Frauen und Männern insofern, als dass im Bildungsbereich eine Diskrepanz in der Besetzung der Führungspositionen zu Ungunsten der Frauen bestehe. Um die Situation von Schulleitungen zu verbessern und Frauen für diese Position zu gewinnen, vor allem an weiterführenden Schulen, hätten B90/Die Grünen mit den anderen demokratischen Parteien im Landtag einen Antrag  gestellt. Es sollen unter anderem Konzepte zur Personalentwicklung von der Landesregierung erarbeitet werden.

„Dass viele Menschen – auch beim Koalitionspartner –  immer noch nicht wahrhaben wollen, dass die Gleichstellung noch nicht erreicht wurde, sehe ich als eine der größten Hürden bei der Abschaffung der Gender Pay Gap“, so Ines Strehlau. Als wichtigste konkrete Bereiche, in denen die Rahmenbedingungen für Frauen verbessert werden müssen, werden nach wie vor die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (weitere Verbesserung und Ausweiterung der Kinderbetreuung und ihrer Bezahlbarkeit) und gesellschaftliche Wertschätzung der Pflegearbeit (ihre faire Verteilung in den Familien, Abbau von Benachteiligung nach Familienauszeit) benannt. Grundvoraussetzung hierfür, da waren sich alle Beteiligten einig, ist weiterhin der Abbau von Rollenklischees. Astrid Nielsen von FRAU & BERUF fordert: „Die einzelnen Baustellen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschweren, und ihre Folgen werden oft nicht gemeinsam, sondern isoliert voneinander betrachtet und angegangen. Ich wünsche mir eine gemeinsame Betrachtung.“

Die Unterelbefrauen kritisieren, dass in Schleswig-Holstein Frauen am Arbeitsmarkt auf Grund der Infrastruktur, des eingeschränkten ÖPNV Angebotes, aber auch der fehlenden Angebote nachhaltiger, gut bezahlter Jobs weiterhin benachteiligt sind. Der Niedriglohnsektor ist in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich besonders groß. Doppelt so viele Frauen wie Männer arbeiten im Niedriglohnsektor, mit fatalen Folgen für die spätere Rente, aber auch für ein unabhängiges, selbstbestimmtes Leben. Ines Strehlau setzt hier große Hoffnung in die Digitalisierung, die den Frauen den Zugang zu besser bezahlten Jobs ermögliche und durch den Wegfall von Fahrtzeiten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern werde.

Voraussetzung sei, dass weitere Anstrengungen unternommen werden. Im Bereich der Berufsorientierung ist es wichtig, besonders die Mädchen für den MINT-Bereich zu gewinnen. Dies habe Bildungsministerin Karin Prien bereits zum einem Schwerpunkt ihrer Arbeit gemacht. Ines Strehlau berichtet von den Erfahrungen eines zeitweise geschlechtergetrennten Unterrichts im naturwissenschaftlichen Bereich für Mädchen. Mädchen trauen sich oft weniger zu als Jungen, obwohl sie bessere Leistungen bringen. Das zeigt, wir müssen Mädchen weiter stärken. In diesem Zusammenhang wurde deutlich, dass die geschlechtergerechte Verteilung der finanziellen Ressourcen auf Landes, Kreis- und kommunaler Ebene auf den Prüfstand gehören und – so war das gemeinsame abschließende Credo – das Gender Budgeting endlich flächendeckend implementiert und vorangetrieben werden müsse.

Dieses und weitere Themen sollen beim nächsten Austauschgespräch vertieft besprochen werden, denn – da sind sich die Anwesenden einig – der regelmäßige Dialog zwischen Politiker*innen ist für alle ein Gewinn und soll auch weiterhin fortgeführt werden.

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Frauen in der Industrie: Besuch beim Chemiekonzern Yara in Brunsbüttel

Brunsbüttel. Schaut man sich in der Chemiebranche um, trifft man auch im Jahr 2018 überwiegend auf Männer. Doch der Weltkonzern Yara liegt am Standort Brunsbüttel fest in der Hand einer Frau. Seit 2015 ist die Norwegerin Julia Lindland als Geschäftsführerin Chefin von 253 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon gerade mal 18 Frauen.

 Der Arbeitsgemeinschaft Frauen in der Region Unterelbe schilderte sie ihre Erfahrungen als Frau in einer reinen Männerdomäne. Ihr Rat: Mehr Frauen sollten sich trauen, unbekanntes Terrain zu betreten. „Wenn man als Einzige anders ist, dann hat man einen anderen Blick. Das ist ein großer Vorteil“, sagt Lindland. Sie wünscht sich mehr Frauen in Mint-Berufen.

 Das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz liegt Lindland besonders am Herzen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter solle abends gesund nach Hause kommen. Außerdem setzt sie sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Vision der Geschäftsführerin, die sich selber als Feministin bezeichnet, ist es, ihr Unternehmen vielfältiger mit mehr Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern zu machen. Derzeit ist die Mitarbeiterstruktur von Yara Brunsbüttel zu 92 Prozent männlich, nur 8 Prozent der Mitarbeiterinnen sind weiblich. Diesem Ziel nähert sich Yara Ende 2018 ein wenig und stellt drei weibliche Auszubildende und eine weibliche Ingenieurin ein.

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Minijobreport Schleswig Holstein des DGB erschienen

Im Jahr 2016 waren über eine Viertel Million Menschen in Schleswig-Holstein in Minijobs beschäftigt. Überproportional vertreten sind Frauen, die deutlich häufiger im Minijob tätig sind, als Männer. In dem nun veröffentlichen Report zeigt der DGB auf, welche Risiken mit Minijobs für die Beschäftigten verbunden sind und gibt konkrete Lösungsvorschläge für eine Reform.

Minijobreport-SH2017

 

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Ein Arbeitsmarkt, vier Bundesländer, 2,5 Millionen Frauen:
2. Netzwerktreffen in Lüneburg

Lüneburg, 12. März 2015

(lk/eb) Das Ziel des 2. Netzwerktreffens Frauen in der Metropolregion Hamburg stand bereits zu Beginn der Veranstaltung am Mittwoch (11. März 2015) gut sichtbar auf einem Banner: 2,5 Millionen Frauen aus vier Bundesländern soll eine Stimme gegeben werden. „Wir wollen die Expertise von Gleichstellungsbeauftragten und Vertretern aus unterschiedlichen Branchen nutzen, um gemeinsam den Arbeitsmarkt in der Region mitzugestalten“, sagte Christine Ullmann, Gleichstellungsbeauftragte für Hansestadt und Landkreis Lüneburg. Sie hatte den Kongress in Lüneburg in Zusammenarbeit mit einigen Gleichstellungsbeauftragten und Koordinierungsstellen aus der Region organisiert.

Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zu dem Netzwerktreffen in das Gesellschaftshaus des Psychiatrischen Klinikums gekommen. „Sie haben erkannt, dass ein regelmäßiger Austausch und eine konstruktive Zusammenarbeit die Basis sind, um langfristig eine Gleichstellung umzusetzen“, sagte Landrat Manfred Nahrstedt, „vor allem für ländlich geprägte Landkreise ist eine breite Vernetzung in der Metropolregion Hamburg wichtig.“
Zu den Referenten des Tages gehörte Swen Wacker aus der Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg. Er erläuterte die Strukturen der Metropolregion, um konkrete Beteiligungsmöglichkeiten für das Netzwerk aufzuzeigen. Daneben standen Impulsreferate zum Thema Chancengleichheit für Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt aus den Blickwinkeln dreier Bundesländer auf der Agenda. In Arbeitsgruppen entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss länderübergreifende Positionen und Strategien. Unter anderem wünscht sich das Netzwerk eine Vertretung in den Gremien der Metropolregion Hamburg.

Netzwerk-Frauen-Metropolregion

Das Organisationsteam des 2. Netzwerktreffens Frauen in der Metropolregion Hamburg mit Landrat Manfred Nahrstedt: (von links) Karen Müller, Brigitte Kaminski, Heidrun Drager, Christine Ullmann, Beate Maatsch, Gabriela Petersen.

Flyer: Frauen in der Metropolregion Hamburg

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2. Netzwerktreffen in Lüneburg