Der Fachkräftebedarf bei den ErzieherInnen war ein Schwerpunkt beim Gespräch der Arbeitsgemeinschaft Frauen in der Region Unterelbe mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann in Itzehoe. „Hier gibt es einen Engpass, der über die Erstausbildung nicht abgedeckt wird“, sagt Iris-Charlotte Stüven, Beauftragte für Chancengleichheit beim Jobcenter Dithmarschen. Also wäre es nach Ansicht der AG Frauen sinnvoll, arbeitslosen Frauen und Männern eine Umschulung zu ermöglichen. Das ist aber nicht so einfach. Zwar gibt es eine entsprechende „Initiative zur Qualifizierung von zusätzlichen Erziehern“ aus dem Bundesarbeitsministerium, die ist aber nicht zu Ende gedacht, denn es hapert bei der Finanzierung. Die Erzieherausbildung dauert drei Jahre, allerdings dürfen nur die ersten beiden Jahre von der Arbeitsagentur oder den Jobcentern gefördert werden. Ernst-Dieter Rossmann sieht für die Förderung des dritten Ausbildungsjahres nicht den Bund, sondern grundsätzlich das Land Schleswig-Holstein in der Pflicht. „Auch deshalb ist eine Verbesserung der Finanzausstattung der Länder unbedingt notwendig“, sagt er.
„Wir haben viele Frauen in der Beratung, für die eine Umschulung als Erzieherin in Frage kommt, die aber das dritte Ausbildungsjahr nicht finanziert bekommen, weil es eine Landesförderung bisher nicht gibt“, beanstanden Doris Schneider und Anke Cornelius-Heide von Frau & Beruf. Für Frauen, die nach der Familienphase oder der Pflege von Angehörigen wieder in einen Beruf zurückwollen, gäbe es mehrere Problemlagen. So wird eine Zweitausbildung nicht über Berufsausbildungsbeihilfe gefördert und beim BAföG gibt es eine Altersgrenze. Das Problem ist auch Ernst-Dieter Rossmann bekannt: „Deshalb gibt es Überlegungen, die Altersgrenze beim BAföG ganz aufzuheben“.